Beim InPlace-Upgrade von Windows 10 Enterprise (1709) auf Windows 10 Enterprise (1803) kommt es unter Verwendung der ISO-Datei aus dem Volume Licensing Service Center (VLSC) zu folgendem Fehler in Zusammenhang mit der “winpeshl.ini”. Eine offizielle Lösung seitens Microsoft steht noch aus. Das Thema wird jedoch in der TechNet diskutiert.
Fehlerbild
Nach erfolgreicher Updatevorbereitung wird ein Neustart initiiert. Im Hintergrund soll dazu aus der install.wim (im Ordner SOURCES des ISO-Abbilds) ein entsprechendes Bootabbild (winre.wim) extrahiert und ausgeführt werden. Es kommt jedoch direkt nach dem Neustart ein Kommandozeilenfehler und das Update unterbricht:
"a winpeshl.ini file is present, but no commands were successfully launched. This could be caused by incorrect formating or an invalid executable name."
"Die Datei "winpeshl.ini" ist vorhanden, aber es wurden keine Befehle erfolgreich gestartet. Mögliche Ursachen: Die Formatierung ist falsch, oder der Name einer ausführbaren Datei ist ungültig."
Lösung
Ein Problem mit den aktuellen ISO-Dateien ist Microsoft bekannt. Eine entsprechende Lösung ist demnach (laut Microsoft Support) in Arbeit. Auf der TechNet findet sich eine aktuelle Diskussion zu diesem Thema.
Microsoft äußert sich zum Thema wie folgt: “We are aware of the issue and are investigating solutions, will update when we know more”
Update (16.06.2018): Der Workaround sollte nicht mehr erforderlich sein. Microsoft hat die bestehenden Images aktualisiert.
Workaround
Das Problem kann mittels manuellem Aufwand umgangen werden. Es scheint, als hätte Microsoft beim Erstellen der winre.wim innerhalb der install.wim vergessen entsprechende Source-Dateien beizufügen. Dies kann jedoch manuell nachgeholt werden.
Über DISM ist die install.wim (aus dem SOURCES Verzeichnis der ISO-Datei) zu mounten. Der Index 3 gibt die Enterprise Variante von Windows 10 an. Für Education oder die N-Editionen ist der Index zu modifizieren.
dism.exe /mount-wim /mountdir:"C:\installmount" /wimfile:"X:\sources\install.wim" /index:3
Aus dem Verzeichnis “Windows\System32\Recovery” (innerhalb von “C:\installmount”) ist nun das winre.wim zu kopieren und dieses wiederum ebenfalls zu mounten.
dism.exe /mount-wim /mountdir:"C:\winremount" /wimfile:"C:\winre.wim" /index:1
Ebenfalls im SOURCES Verzeichnis des Installationsmediums liegt das boot.wim-File. Dieses ist schlussendlich ebenfalls zu mounten.
dism.exe /mount-wim /mountdir:"C:\bootmount" /wimfile:"X:\sources\boot.wim" /index:1
Nun ist aus dem bootmount-Ordner das SOURCES-Verzeichnis zu kopieren und im winremount-Ordner zu ersetzen. Anschließend können alle drei Images in umgekehrter Reihenfolge wieder geschlossen werden.
dism.exe /unmount-wim /mountdir:"C:\bootmount" /commit dism.exe /unmount-wim /mountdir:"C:\winremount" /commit dism.exe /unmount-wim /mountdir:"C:\installmount" /commit
Ein reibungsloses InPlace-Upgrade sollte nun möglich sein. Das install.wim kann ebenso zur Verteilung mit System Center Configuration Manager (SCCM) oder anderen Softwareverteilungen verwendet werden. Eine offizielle Lösung seitens Microsoft wird in diesem Artikel ergänzt – sobald verfügbar.
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