winpeshl.ini – Fehler bei Windows 10 (1803) InPlace-Upgrade

winpeshl.ini – Fehler bei Windows 10 (1803) InPlace-Upgrade

Beim InPlace-Upgrade von Windows 10 Enterprise (1709) auf Windows 10 Enterprise (1803) kommt es unter Verwendung der ISO-Datei aus dem Volume Licensing Service Center (VLSC) zu folgendem Fehler in Zusammenhang mit der “winpeshl.ini”. Eine offizielle Lösung seitens Microsoft steht noch aus. Das Thema wird jedoch in der TechNet diskutiert.

 

Fehlerbild

Nach erfolgreicher Updatevorbereitung wird ein Neustart initiiert. Im Hintergrund soll dazu aus der install.wim (im Ordner SOURCES des ISO-Abbilds) ein entsprechendes Bootabbild (winre.wim) extrahiert und ausgeführt werden. Es kommt jedoch direkt nach dem Neustart ein Kommandozeilenfehler und das Update unterbricht:

"a winpeshl.ini file is present, but no commands were successfully launched. This could be caused by incorrect formating or an invalid executable name."
"Die Datei "winpeshl.ini" ist vorhanden, aber es wurden keine Befehle erfolgreich gestartet. Mögliche Ursachen: Die Formatierung ist falsch, oder der Name einer ausführbaren Datei ist ungültig."

 

Lösung

Ein Problem mit den aktuellen ISO-Dateien ist Microsoft bekannt. Eine entsprechende Lösung ist demnach (laut Microsoft Support) in Arbeit. Auf der TechNet findet sich eine aktuelle Diskussion zu diesem Thema.

Siehe: https://social.technet.microsoft.com/Forums/en-US/5eb49e3c-3324-497b-bdc9-503e6edf69c3/windows-10-fails-to-upgrade-to-1803-from-1709-using-sccm-1802?forum=win10itprosetup

Microsoft äußert sich zum Thema wie folgt: “We are aware of the issue and are investigating solutions, will update when we know more”

Update (16.06.2018): Der Workaround sollte nicht mehr erforderlich sein. Microsoft hat die bestehenden Images aktualisiert.

 

Workaround

Das Problem kann mittels manuellem Aufwand umgangen werden. Es scheint, als hätte Microsoft beim Erstellen der winre.wim innerhalb der install.wim vergessen entsprechende Source-Dateien beizufügen. Dies kann jedoch manuell nachgeholt werden.

Über DISM ist die install.wim (aus dem SOURCES Verzeichnis der ISO-Datei) zu mounten. Der Index 3 gibt die Enterprise Variante von Windows 10 an. Für Education oder die N-Editionen ist der Index zu modifizieren.

dism.exe /mount-wim /mountdir:"C:\installmount" /wimfile:"X:\sources\install.wim" /index:3

 

Aus dem Verzeichnis “Windows\System32\Recovery” (innerhalb von “C:\installmount”) ist nun das winre.wim zu kopieren und dieses wiederum ebenfalls zu mounten.

dism.exe /mount-wim /mountdir:"C:\winremount" /wimfile:"C:\winre.wim" /index:1

 

Ebenfalls im SOURCES Verzeichnis des Installationsmediums liegt das boot.wim-File. Dieses ist schlussendlich ebenfalls zu mounten.

dism.exe /mount-wim /mountdir:"C:\bootmount" /wimfile:"X:\sources\boot.wim" /index:1

 

Nun ist aus dem bootmount-Ordner das SOURCES-Verzeichnis zu kopieren und im winremount-Ordner zu ersetzen. Anschließend können alle drei Images in umgekehrter Reihenfolge wieder geschlossen werden.

dism.exe /unmount-wim /mountdir:"C:\bootmount" /commit
dism.exe /unmount-wim /mountdir:"C:\winremount" /commit
dism.exe /unmount-wim /mountdir:"C:\installmount" /commit

 

Ein reibungsloses InPlace-Upgrade sollte nun möglich sein. Das install.wim kann ebenso zur Verteilung mit System Center Configuration Manager (SCCM) oder anderen Softwareverteilungen verwendet werden. Eine offizielle Lösung seitens Microsoft wird in diesem Artikel ergänzt – sobald verfügbar.

 

Über den Autor

Jochen Reinecke administrator

Jochen Reinecke beschäftigt sich seit über 10 Jahren mit Themen rund um Netzwerke, Firewalling, IT-Sicherheit, WiFi und Voice. Als Abteilungsleiter für Kundennetzwerke bei einem der größten IT-Dienstleister im Finanzsektor verantwortet er den reibungslosen Last-Level-Support, die Bereitstellung sowie die Entwicklung moderner Enterprise Networking Lösungen. Neben seinem akademischen Abschluss zum Diplom-Wirtschaftsinformatiker und seinen beruflichen Qualifikationen als "Staatl. gepr. Techniker Fachrichtung Informatik" und Informatikkaufmann ist er unter anderem "Cisco Certified Network Professional (CCNP)" und "Microsoft Certified Solutions Expert (MCSE)" für "Cloud Platform and Infrastructure" sowie "Producitivity". Seit einigen Jahren engagiert er sich darüber hinaus für bitblick.de und veröffentlicht Beiträge für die Microsoft TechNet, die Cisco Community und andere Online-Plattformen. Die (knappe) Freizeit verbringt er mit der Familie, bei „zu wenig" Sport und Musik.

5 Kommentare bisher

FippsEingestellt am7:10 am - Aug 3, 2018

1. Command: “Stellen sie sicher, dass die Option “/name” angegeben ist….”
funktioniert nicht wie beschrieben.

R.B.Eingestellt am2:57 pm - Jul 3, 2018

In der Anleitung sollte noch stehen das die winre.win wieder an die alte Stelle kopiert werden sollte nachdem das Image (winremount) geschlossen wurde. Andernfalls hat das ganze kein Effekt.

Wolfgang DienstmannEingestellt am10:38 am - Jun 20, 2018

Bitte den Hinweis ergänzen das es bei dem Update keine neuen ISO Releases sind, sondern lediglich ältere, welche noch einen Bug mit der Recovery Partionen enthalten. Es gibt eine Ankündigung das noch im Juni “echte” neue Builds bereitgestellt werden sollen. Ansonsten danke für die Übersetzung !

Reinhard VogtEingestellt am9:54 am - Jun 15, 2018

Leider gibt es noch immer keine Lösung von Microsoft. Zudem sind auch die MSDN Images betroffen, nicht ausschließlich jene aus dem VLSC.

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